Hier können Sie den Artikel “Jenseits der Wahrheitskommission – auf der Suche nach Formen der Bewältigung von Gewalterfahrungen in Südafrika” von Usche Merk aus dem Jahr 2006 herunterladen:
n2006merk
Der Aritkel erschien auch in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 14, 2006, Nr. 1+2, S. 49-64
Die Zusammenfassung des Texts können Sie hier lesen:
Der Beitrag beschreibt zunächst die offenen Fragen und ungelösten Themen, die zehn Jahre nach Beginn der Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) die südafrikanischen Auseinandersetzungen prägen: Strafverfolgung von nichtamnestierten Tätern, Rechenschaft der politischen Führung und der Nutznießer der Apartheid, Entschädigungen und soziale Gerechtigkeit. Am Beispiel der Provinz KwaZulu-Natal, in der sich die politische Gewalt in den 90er Jahren auf lokaler Ebene fortsetzte, zeigen sich die Grenzen des TRC- Prozesses und die Folgen der Gewalt deutlich. Wie andere Bewältigungs- und Versöhnungsprozesse auf lokaler Ebene aussehen können, wird anhand der Chronologie verschiedener Interventionen von „Sinani – KwaZulu-Natal Programme for Survivors“ in Richmond beschrieben. Sie reichen von Traumaworkshops, Friedensforen, einkommensschaffenden Maßnahmen bis hin zu traditionellen Reinigungsritualen und spiegeln gleichzeitig Auseinandersetzungen über kulturelle Konzeptionalisierungen von Trauma, von Selbst- und Welterfahrung im afrikanischen Kontext wieder.
Beyond the Truth Commission – Searching for Ways of Dealing with Experiences of Political Violence in South Africa
The paper starts with describing open questions and unresolved issues which are representing the South African debate ten years after the Truth and Reconciliation Commission (TRC): persecutions of perpetrators who have not applied for amnesty, accountability of the political leadership and beneficiaries of Apartheid, reparations and social justice. The impact of violence and the limitations of the TRC process are especially visible in the province KwaZulu-Natal, where political violence continued on local level throughout the nineties. The paper discusses ways of dealing with violence and reconciliation on community level outside of the TRC framework through the example of different interventions of „Sinani – KwaZulu-Natal Programme for Suvivors of Violence“ in Richmond. Interventions reach from trauma workshops, peace fora, income generating activities and traditional cleansing ceremonies and represent reflections on conceptualizing trauma and different self- and worldviews in an African context.